Der Irish Terrier stammt, wie sein Name deutlich macht, aus Irland. Irland hat vier Terrierrassen hervorgebracht, die sich alle deutlich von den Terrierrassen des Kontinents und Englands unterscheiden. Der Irish Terrier ist nach alten Überlieferungen die wohl älteste der irischen Terrierrassen, jedoch sind schriftliche Beweise so selten, daß dies schwerlich schlüssig zu belegen wäre.
Alles, was über die Entstehung der Rasse bekannt ist, liegt im Nebel der Vergangenheit wie wohl auch bei den meisten anderen Terrierrassen. Aber eines scheint doch gesichert zu sein: daß der heute nicht mehr existierende drahthaarige Black and Tan Terrier einer seiner Vorfahren war. Auch ist wohl anzunehmen, daß sich der Irish Terrier, wie wir ihn heute kennen, aus Zuchtlinien, die aus dem Norden Irlands stammen, entwickelt hat.
Auch im Klub für Terrier kann der Irish Terrier auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits im ersten Zuchtbuch des Klubs waren Irish Terrier registriert.
Seine Ausstellungskarriere begann gegen 1870 und machte ihn sehr schnell über die Grenzen Irlands bekannt und zu einem der attraktivsten und meistgefragtesten Ausstellungshunde der damaligen Zeit. Die höchste je erreichte Meldezahl wurde im Jahr 1900 in London mit über 350 Irish Terriern festgeschrieben. Sehr viel Geld wurde damals schon für einen Siegerhund bezahlt. So erhielt der Züchter von Champion Bolton Woods Mixer 500 englische Pfund beim Verkauf. Champion Straight Tip wechselte für 400 Pfund den Besitzer. Legt man den Wert des damaligen Pfundes zugrunde, so sind das schon beachtliche Summen.
Dieser schnelle Aufschwung wurde durch die Gründung eines „Irish Terrier Club“ am 31. März 1879 gefördert. Ein großer Verdienst dieses Klubs ist das Kupierverbot für alle Hunderassen, das auf Antrag des ITC vom Kennel Club eingeführt wurde. Es besagt, daß kein Hund mit kupierten Ohren, geboren nach dem 31. Dezember 1889, auf einer Kennel Club Show mehr ausgestellt werden durfte. Das ist auch der Grund, warum ältere Bilder noch Hunde mit kupierten Ohren und deutlich kürzeren Ruten zeigen, wie z.B. die beiden Stammtiere unserer heutigen Irish Terrier, Killiney Boy und Champion Erin.
Killiney Boy wurde gezüchtet von Mr. Burke aus Dublin und später verkauft an Mr. Waterhouse, wo er auch bis zu seinem Tode lebte. Er gewann zwar einige erste Preise, aber erst als großer Vererber drückte er der Rasse seinen Stempel auf. Seine Eltern hießen Jack und Jess. Niemand weiß, woher sie kamen. Als Stammutter unserer heutigen Irish muß CH Erin bezeichnet werden, eine hoch dekorierte Hündin, die viele erste Preise gewonnen hat. Auf ihrer ersten Ausstellung in Dublin erwarb sie der als „Irish Ambassador“ bekannte W. Graham von einem unbekannten Züchter aus Ballymena im Distrikt Antrim. Aus der Verbindung dieser beiden Hunde und deren Nachzucht ging die Rasse Irish Terrier hervor, zwar noch nicht mit der Eleganz, wie wir sie heute kennen, aber der Anfang war gemacht. Welchen Einfluß diese beiden Hunde damals hatten, verdeutliche die Ahnentafel des Rüden Belfast Rufus, veröffentlicht in einem Buch über Irish Terrier von F.M. Jowett im Jahr 1906: In der Ahnentafel, die acht Generationen zeigt, kommen Killiney Boy 28 mal und CH Erin 25 mal vor. Aus diesen beiden Hunden wurde eine Rasse geschaffen, die zu den gesündesten und robustesten gehört.
FCI-Standard Nr. 139/20.03.1998/D (Fragment)
Verwendung: Stets präsenter Hofhund, Familienhund, Wachhund, der Gefahren oder Verletzungen mit äußerster Verachtung begegnet, geeignet für die Jagd und die Arbeit nach dem Schuß.
Allgemeines Erscheinungsbild: Der Irish Terrier muß aktiv, lebhaft, geschmeidig und drahtig erscheinen und viel Substanz haben, ohne dabei jegliche Unbeholfenheit erkennen zu lassen, denn sowohl Geschwindigkeit und Ausdauer als auch Kraft sind für die Rasse von essentieller Bedeutung. Der Irish Terrier darf weder unbeholfen noch unförmig wirken; die Umrisse seines Körpers und seine Gestalt sollten Schnelligkeit, Anmut und Flüchtigkeit demonstrieren.
Verhalten/Charakter (Wesen): Der Irish Terrier ist, obwohl entschlossen und fähig, sich anderen Hunden gegenüber zu behaupten, bemerkenswer treu, gutmütig und dem Menschen liebevoll zugetan; wenn er angegriffen wird, zeigt er jedoch Löwenmut und kämpft bis zum bitteren Ende.
Haarkleid: Haar: Sollte dicht und drahtig in der Textur sein, gebrochen („broken“ harsch und hart) erscheinen und dennoch flach anliegen, wobei die einzelnen Haare so dicht und stark nebeneinander wachsen, daß die Haut nicht zu sehen ist, selbst wenn man des Haar mit den Fingern teilt; das Haar ist weder weich noch seidig und, besonders an der Hinterhand, keinesfalls so lang, daß die Körperumrisse verdeckt würde, und des ist frei von Locken oder Kräuselung, Das Haar am Gesichtsbereich ist genauso zu beschreiben, jedoch kurz (ca ¼ inch = ca. 6 mm lang), fast glatt und gerade, ein angedeuteter Bart zeigt die einzigen langen Haare (und diese lang nur im Vergleich mit dem übrigen Haar), die erlaubt sind, ein Charakteristikum. Ein „Ziegenbart“ deutet auf ein seidiges, schlechtes Haar am gesamten Körper hin. Die Läufe sind nicht befedert und, ebenso wie der Kopf, mit Haar bedeckt, das genauso hart, jedoch nicht so lang ist wie das Körperhaar.
Farbe: Der Hund sollte einheitlich gefärbt sein; besonders bevorzugt werden ein leuchtendes Rot, Rot-weizen oder ein gelbliches Rot. Weiß findet sich gelegentlich an Brust und Pfoten, was an diesen allerdings mehr zu beanstanden ist als an der Brust, denn einen weißen Fleck findet man bei allen einfarbigen Rassen dort häufiger.
Größe und Gewicht: Schulterhöhe: Annähernd 18 inches (45 cm). Gewicht: Rüden 27 lbs (12,25 kg) Hündinnen: 25 lbs (11,4 kg).
Simone Herrmann ist bekennender Tierfan. Sie wohnt seit Jahren auf einem Bauernhof und kümmert sich leidenschaftlich um unzählige Tiere. Nebenher schreibt sie über diverse Tierthemen für bekannte Onlinemagazine und Tierblogs sowie für uns.