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Dalmatiner

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Dalmatiner

Die Herkunft des Dalmatiners ist trotz sorgfältigster Nachforschungen bis heute ungewiß, es gibt lediglich zahlreiche Vermutungen von Experten, die angeben, daß sein Ursprung in jenem alten Kulturland an der östlichen Adriaküste liegt, das ihm auch seinem Namen gab. Offiziell hat der Verband F.C.I. (Fédération Cynologique Internationale) das Land „Dalmatien“ im ehemaligen Jugoslawien die Herkunft des aparten Vierbeiners zugesprochen. Beweise gibt es dafür aber nicht.
Absolut sicher ist allerdings, daß es sich um eine sehr alte Rasse handelt, die schon Künstler auf Bildern in Pharaonengräbern, auf Fresken oder auf prunkvollen Wandteppichen nicht missen wollten.
Die frühesten konkreten Hinweise auf die Existenz des Dalmatiners an der Adria sind auf Bilder italienischer Maler aus dem 16. Jahrhundert zurückzuführen. 1719 soll ein Epikopus Petrus Bakich Aufzeichnungen aus dem Jahre 1374 erwähnt haben, in dem ein weißer, schwarz- oder braungefleckter Jagdhund der Größe unseres heutigen Dalmatiners unter dem Namen „canis dalmaticus“ aufgeführt wurde.
Der Dalmatiner hat sowohl mit östlichen Laufhunden, von denen eine Menge in Ländern von Griechenland bis Polen lebt, wie auch mit dem spanischen Pointer in Erscheinung und Körperbau Ähnlichkeit.
Auch der Dalmatiner kann sehr wohl daraus gezüchtet worden sein, da sich diese Rassegruppen gegenseitig entwickelt haben.
Das weiße Fell mit den vielen braunen oder schwarze Punkten scheint er schon früh durch eine Mutation (Veränderung bestimmter Gene, damit vererbbar) erhalten zu haben. Die Fleckung war früher gewiß weniger klar und regelmäßig, was verschiedene Bilder der damaligen Zeit verdeutlichen.
Der Dalmatiner ist u.a. auf dem Bild „Galerie edler Hunde-Racen“ von Baron Nolde (~1876?) mit kupierten Ohren zu sehen, was der damaligen Zeitmode nachging.
Obwohl Bilder ihn häufig bei Jagdszenen zeigen, weiß man ebensowenig, ob er früher Stöber-, Vorsteh- oder Fährtenhund gewesen ist. Er ist, nach einigen Quellen, auch als Wach- und Hütehund bekannt. Auf jeden Fall ist unbestreitbar, daß er zu allem Genannten imstande wäre, denn auch heute würde er diese und noch viele weitere Fähigkeiten spielend erbringen.
Die größte Popularität folgte wahrlich nach dem großen Walt-Disney-Film „101 Dalmatiner“, welcher einen regelrechten Kauf-Boom nach sich zog und auch viele „schwarzen Schafe“ an Züchtern bzw. Vermehrern aufwachen ließ. Glücklicherweise hielt dieser Dalmatiner-Wahn nicht so lange an, daß die Rasse Schaden nehmen konnte.

Charakter
Dalmatiner zeichnen sich nicht nur durch große Gelehrigkeit und Anhänglichkeit aus; außerdem besitzen diese Hunde eine besondere Gewandtheit in Form von Springen und Klettern.
Ihr Beschützerinstinkt ohne jegliche Form von Bösartigkeit machte ihn früher zu einem gern gesehenen Wachhund, der außer den Kutschen der damaligen Zeit auch Viehherden beschützt haben soll.
Auf jeden Fall darf auch nicht ihre große Vertrautheit zu den Pferden vergessen werden, die sie zu Kutschenhunden machte. Der Dalmi bekam durch diesen Beruf seine ungeheure Ausdauer und Wendigkeit.
Heutzutage ist der Dalmatiner nur noch sehr, sehr selten als Jagdgefährte anzutreffen, wahrscheinlich, weil sich Jäger nicht mit dem auffallendem Haarkleid anfreunden konnten.
Allgemein wird er heute meist „nur“ noch als Familienhund gehalten, der sich gut in die Familie einfügt und beschützt; sein freundliches Wesen und seine Gutmütigkeit , sein aufgeschlossener Charakter prädestinieren ihn dafür. Er erweist sich als anhänglicher Hund, der am liebsten das ganze „Rudel“ um sich hat.
Er ist, gute Sozialisierung vorausgesetzt, ein wahrer Kinderliebhaber, der sich als freudiger und geduldiger Spielkamerad erweist. Da er zu Hause bei sonstiger körperlicher und geistiger Auslastung ruhig ist, kann er ohne Problem in der Wohnung gehalten werden, solange der tägliche Auslauf (FREIlauf) nicht vernachlässigt wird.
Der Dalmatiner sollte mehrere Stunden am Tag Möglichkeit haben, sich ohne Leine auszutoben, andere Artgenossen zu treffen und seine Umwelt kennenzulernen. Abwechslung liebt er über alles. Er bleibt bis ins hohe Alter verspielt und lernfähig (wie alle Hunde übrigens…).
Der Dalmatiner gilt in der Regel als sehr verträglicher Hund, allerdings sind „chronische Konflikte“ unter Hündinnen oder unter Rüden nichts seltenes. Eine frühe Sozialisierung macht sich auch dort bezahlt, regelmäßiger Besuch auf dem Hundeplatz ebenfalls.
Was Jagdinstinkt betrifft, ist er recht „pflegeleicht“, er besitzt ihn kaum, ist daher gut als Reitbegleithund geeignet. Allerdings muß ersten Jagdversuchen in den ersten Versuchen während der Welpen- und Junghundephase entgegengewirkt werden, da sich der Dalmi später sonst auch gerne selbständig macht.
Von Anfang an muß die Rangordnung innerhalb der Familie klarstehen, auch bei den Kindern, daß der Hund rangniedrigst ist. Vereinzelt kommen immer wieder Dominanzprobleme vor, (nicht geschlechtsabhängig) weil der Dalmatiner sich in der familiären Rangordnung nach oben schiebt, schon allein, weil sich die Familie nicht einig ist, was der Hund darf und was nicht. Der Hund merkt solche Unstimmigkeiten sofort und macht sich seine eigenen Regeln.
Für jeden geeignet?
Dalmatiner sind sehr anpassungsfähige Hunde, die sich eigentlich in jeden Alltag einfügen können.
Der „ideale Besitzer“ ist ein sportlicher Mensch, der sich gerne in der Natur aufhält und sich mit dem temperamentvollen Hund beschäftigt. Der Dalmatiner ist ein sehr sensibler Hund, der nicht lange allein gelassen werden sollte; für ein Leben im Zwinger ist er gänzlich ungeeignet!
Ebenso eine harte Hand in Sachen Hundeerziehung nimmt er übel; er schaltet auf stur. Konsequenz und Geduld sind der Schlüssel zum Erfolg, kein ungeduldiges Schreien und Leinenrucken.
Dalmatiner lernen gern, es ist kein großes Problem für den Dalmi, die Begleithundeprüfung (ab einem Jahr) abzulegen. Geprüft wird hierbei die sogenannte „Unterordnung“, d.h. Leinenführigkeit, Sitzen, Ablegen mit herankommen und unter Ablenkung, Schußfestigkeit (aus bei BH-A(gility)) und Verkehrstüchtigkeit.
Voraussetzung für einen zufriedenen und ruhigem Hund im Haushalt, ist, daß er ausgelastet ist. Bei Unterforderung sucht er sich seine eigenen Wege der Beschäftigung, die in den seltensten Fällen dem Wunsch des Besitzers entsprechen, sei es, daß er den Garten umgräbt, aggressiv innerhalb seines Reviers wird, sich gegen die Familie auflehnt oder auch unter Umständen Wohnungsgegenstände zerstört.
Auslastung bietet man dem Hund also in Form von Freilauf mehrmals am Tag, „Unterordnung“ (z.B. in einer Hundeschule), Spiel mit Spielzeug, Toben mit anderen Hunden, die Begleitung beim Joggen, Radfahren oder Reiten oder leichten „Arbeiten“ (mein Hund z.B. bringt auf Kommando verschiedene Gegenstände (Schuhe, Zeitung, Telefon)).
Glücklich macht man den Dalmatiner auch bei Aktivitäten wie Agility, Turnierhundesport, Flyball, Fährtenhunde- und Begleithundeausbildung. Die Spezies sind auch in der Rettungshundearbeit und Obedience vertreten.
Kleine Kunststücke außerhalb der normalen Unterordnung nimmt der Dalmi stets freudig auf und führt sie auch gern aus. Zu überlegen ist vorher nur, was man dem Hund beibringt. Wenn ein Hund einmal gelernt hat, wie z.B. Türen und Schubladen zu öffnen sind, öffnet er alle und alles, woran er kommen möchte. Dies kann zeitweilen lästig werden.
Er möchte am liebsten immer überall dabei sein, sei es beim Stadtgang, Besuch bei Bekannten, Ausflügen und Urlauben, nur um einiges aufzuzählen. Der Dalmatiner schwimmt gern, man sollte ihm im Sommer an ungefährliche Stellen diese Möglichkeit lassen.
Sauberkeitsfanatiker, die sich mit wenig Pflege des Hundes abgeben, sind mit dem Dalmatiner schlecht bedient.

So pflegeleicht dieser Hund sonst auch aufgrund seines kurzen Fells ist, haart er sich das ganze Jahr über viel. Seine teils borstigen Haare verfangen sich in Couchgarnitur, Teppichen o.ä. . Dalmatinerbesitzer sind selten mit schwarzen Hosen anzutreffen. Möglichst tägliches Bürsten kann dem etwas entgegenwirken.
Wöchentlich sollten auch Zähne und Ohren kontrolliert bzw. gesäubert werden. Vereinzelt sind Dalmatiner mit sehr empfindlichen Ohren bekannt, die sich schnell entzünden. Krallenpflege ist normalerweise unnötig, da sich die Hunde die Krallen bei ausreichender Bewegung selbst kurz halten.
Gebadet werden sollte der Dalmi nur bei größerer Verschmutzung oder aus medizinischen Gründen. Meist reicht ein feuchter Lappen.
Im Winter sollte der Dalmatinerbesitzer bedenken, daß der Hund wegen seines kurzen Fells ohne Unterwolle sehr schnell friert. Solange der Dalmatiner in Bewegung ist, ist das kein weiteres Problem, aber längeres Warten oder auch Abliegeübungen auf dem Hundeplatz werden dem Dalmi im Winter oft zur Qual. Wenn der Hund über längeren Zeitraum im Auto warten soll, empfielt sich, je nach Hund, einen „Umhang“ zu basteln oder zu kaufen. Bei Minusgraden sollte man darauf verzichten, den Dalmi während eines größeren Einkaufs vor dem Geschäft anzubinden.

Größe, Gewicht:
Widerristhöhe: Rüden 56 – 61 cm, Hündinnen 54 – 59 cm
Gewicht: Rüden: 27 – 32 kg, Hündinnen: 24 – 29 kg