Der Magyar Vizsla gehört zu den ungarischen Jagdhunden. Es existieren zwei Rassen des Magyar Vizsla: Kurzhaar und Drahthaar. Beide Vislas sind von mittlerer Größe und haben einen harmonischen, kräftigen, und muskulösen Körper, mit ebenmäßig geformtem Kopf und aufmerksamem Gesichtsausdruck.
Entstehung und Entwicklung der beiden Vizsla-Hunderassen
Der Ungarische Vorstehhund läßt sich in der Geschichte über viele Jahrhunderte der wechselvollen Geschichte Ungarns zurückverfolgen. Seine Zucht und seine Entwicklung wurde schon sehr früh geprägt durch die jagdlichen Anforderungen jener Zeit, insbesondere durch die Jagd zu Pferde und die dabei vielfach angewandte Falknerei. Hierbei sind besonders zu erwähnen die typischen Anforderungen an einen Vorstehhund, also den ausgeprägten Such- und Finderwillen, als auch eine für die verschiedenen Jagdarten notwendige leichte Führigkeit. Eine Vielzahl geschichtlicher Fakten weisen schon frühzeitig auf seine typische Färbung hin, eine Eigenschaft, die züchterisch gefestigt wurde.
Die geschichtlichen Wirren des späten 19. Jahrhunderts führten in gewisser Weise zu einem Niedergang der typischen Jagdarten und damit auch dieser Hunderasse. Gewissenhafte und traditionsbewußte Züchter haben dann jedoch die Fäden in die Hand genommen und damit diese interessante Hunderasse für uns erhalten. Zur konsequenten Verbesserung ihrer Eigenschaften wurde noch züchterische Veredlungsarbeit im Laufe des 19. Jahrhunderts geleistet durch Einzüchtung des englischen Pointers, des kurzhaarigen Deutschen Vorstehhundes sowie des Schweißhundes.
Nach aller Wahrscheinlichkeit stammt seine Fähigkeit Wild zu finden und es zu stellen von den in Ungarn heimischen pannonischen Spürhunden, seine Farbe hingegen wird einer frühen Einkreuzung des gelben Türkischen Vorstehhundes zugerechnet.
Die drahthaarige Variante des Ungarischen Vorstehhundes entstand aus dem Ungarisch Kurzhaar durch gezielte Einkreuzung des Deutsch Drahthaar. In der Reinzüchtung der drahthaarigen Variante galt es, sowohl die typische Farbe der ungarischen Hunde zu erhalten, wie auch die für alle drahthaarigen Varianten typische größere Härte zu schaffen. Erst 1965 erkannte der FCI den Standard der ungarischen drahthaarigen Vorstehhunde an, und somit war die neue Rasse offiziell.
Charaktereigenschaften
Zu seinem ausgesprochen liebenswürdigem Charakter besitzt der Ungarische Vorstehhund ein lebhaftes Temperament, verbunden mit einer angeborenen Fröhlichkeit wie Anhänglichkeit. Der Ungarische Vorstehhund ist empfindlich gegenüber jedweder Art von grober Behandlung, grobem Zwang oder Schlägen.
Er fordert von seinem Herrn und Ausbilder nicht Härte, sondern deutliche Führungshinweise und Konsequenz in Verständnis und Ausbildung.
Der Ungarische Vorstehhund verfügt von seiner Erbanlage her über ausreichende Anlagen zu Wildschärfe wie auch zu einer gewissen Schärfe im Rahmen seiner Beschützereigenschaft.
Möchte man zur persönlichen Verteidigung einen ausgesprochen scharfen Hund, so gibt es hierfür sicherlich besser geeignete Hunderassen. Was jedoch an Schärfe im jagdlichen Gebrauch oder als Beschützer für häusliche Verhältnisse gebraucht wird, läßt sich schon früh fördern.
Auch ein Ungarischer Vorstehhund muß im Rahmen seiner Ausbildung durch Lob wie durch Strafe geführt werden. Hierbei ist allerdings Vorsicht am Platz, was aber aufgrund seiner ausgeprägten Lernfähigkeit kein Problem darstellt.
Es paßt jedoch nicht zu seiner ausgeprägten Kontaktfähigkeit, wenn er durch unachtsames Schlagen mit der Hand im wahrsten Sinne des Wortes handscheu, ausbildungs- und führerscheu gemacht wird.
Der Ungarische Vorstehhund verfügt über ein sehr gutes Gehör. Es ist deshalb bei konsequenter Ausbildung möglich, ihn fast geräuschlos durch Mimik und Gestik zu führen. Man kann ihn durchaus im Flüsterton schimpfen, und er wird entsprechend reagieren.
Bei gebührender Berücksichtigung der geschilderten Eigenarten ist es praktisch unmöglich, einen Ungarischen Vorstehhund ohne Erfolg und Freude zu führen. Beides ist jedoch Sinn und Zweck der Haltung und Führung einer jagdlich gezüchteten Hunderasse.
Beschaffenheit des Haares:
beim Vizsla Rövidszoru (kurzhaarig) drahtig harsch und dicht anliegend, nicht gestichelt, ohne Unterwolle; beim Vizsla Drotszörü (drahthaarig) drahtig harsch mit Unterwolle.
Farbe: gelblichbraun in verschiedenen Schattierungen oder dunkelbraun.
Größe ca. Rüden 58 – 64 cm, Hündinnen 54 – 60 cm. Toleranz + – 2 cm.
Simone Herrmann ist bekennender Tierfan. Sie wohnt seit Jahren auf einem Bauernhof und kümmert sich leidenschaftlich um unzählige Tiere. Nebenher schreibt sie über diverse Tierthemen für bekannte Onlinemagazine und Tierblogs sowie für uns.