Es ist schwer, Licht in das Dunkel um die Entstehung dieser Rasse zu bringen. Sicher ist, dass dabei der leichte Typ der Englischen Bulldogge eine dominierende Rolle gespielt hat. Diese Bulldoggen hatten in der Mitte des letzten Jahrhunderts im Großraum Paris viele Liebhaber, und einige fanden sogar den Weg zurück nach England, um dort die englische Toy-Bulldog-Zucht zu unterstützen.
In Paris kreuzten dann kleine Züchter aus eher einfachen Verhältnissen heimische Hunde aus dem Terrier/Griffon-Bereich ein und schufen überraschend schnell einen kleinen Molossertyp mit auffallenden Stehohren, der sich in Temperament und Erscheinungsbild deutlich gegen die Bulldogge abgrenzte.
Der erste Rasseverein wurde 1880 in Paris gegründet. Die ersten Zuchtaufzeichnungen datieren von 1885 und gründeten 1898 in den ersten Rassestandard. Im gleichen Jahr wurde die Französische Bulldogge von der Societe Gentrale Canine als Rasse anerkannt.
In Deutschland ist die Zuchtgeschichte der Französischen Bulldogge eng verbunden mit dem wirken des Züchters Max Hartenstein und den erfolgreichen Bemühungen des IKFB.
Verwendung und Eigenschaften:
Die Französische Bulldogge ist der ideale Haus- und Familienhund. Gleichzeitig erregt sie als attraktiver Begleiter durch ihr freundliches Wesen und ihre auffallende Erscheinung überall Aufsehen. Trotz ihrer geringen Größe wird
diese Rasse nie zum Schoßhund. Ihr aufgewecktes Verhalten und ihre typische Intelligenz gepaart mit großem Beschützerherz und kräftigen Muskeln machen sie zu einem ausgezeichneten Wachhund, ohne dass sie dabei als Kläffer lästig wird.
Die Französische Bulldogge ist ein begeisterter Spaziergänger und nimmermüder Spielkamerad für die ganze Familie. Kindern gehört ihre ganze Liebe. Doch auch wenn sehr lange Spaziergänge nicht möglich sind, fühlt sich diese Rasse wohl.
Als Begleiter älterer Menschen zeigt sich die ganze Empfindsamkeit dieser Rasse. Ihre Anspruchslosigkeit und ihre Bereitschaft, Freude und Leid mit ihrem Menschen zu teilen. machen sie zu einem liebenswerten Freund.
Standard:
Die Französische Bulldogge ist ein kleinformatiger Molosser, in jeder Hinsicht kurz und gedrungen. Ein muskulöser Hund mit solidem Knochenbau, stumpfnasigem Gesicht, Stehohren und natürlicher Kurzrute.
Der Kopf ist breit und quadratisch mit symmetrischen Falten. Die Stirn ist breit und gewölbt, die Nase kurz, die Kiefer sind breit und kräftig. Der Unterkiefer endet vor dem Oberkiefer (Vorbiss) und schließt so, dass Ober- und Unterlefze aufeinandertreffen und die Zähne völlig bedecken.
Die runden Augen sollen von dunkler Farbe sein. Die Ohrmuschel ist nach vorn geöffnet, das mittelgroße Ohr ist im Ansatz breit und an der Spitze gerundet (Fledermausohr). Die Rückenlinie steigt bis zur Lende an und fällt dann zur Rute rasch ab. Diese verjüngt sich zum Ende hin und muss selbst in der Bewegung unterhalb der Horizontalen bleiben. Die untere Profillinie ist aufgezogen.
Die Gliedmaßen sind gerade, kräftig und muskulös. An der Hinterhand darf von Geburt an keine Afterkralle sein. Das dichte, weiche Kurzhaar erscheint in den Farbschlägen gleichmäßiges Fauve, gestromt oder ungestromt mit begrenzter, mittlerer oder überhandnehmender Scheckung. Alle Abstufungen des Fauve von ,,Rot“ bis ,,Milchkaffee“ sind zulässig.
Besonderheiten:
Die Französische Bulldogge wird in ihrem Erscheinungsbild weder durch Kupieren noch durch Trimmen bestimmt.
Simone Herrmann ist bekennender Tierfan. Sie wohnt seit Jahren auf einem Bauernhof und kümmert sich leidenschaftlich um unzählige Tiere. Nebenher schreibt sie über diverse Tierthemen für bekannte Onlinemagazine und Tierblogs sowie für uns.