Der amerikanische Akita unterschied sich stark vom japanischen. Die amerikanischen Hunde waren meist größer und kräftiger, hatten oft Falten am Kopf, viel lose Haut, hängende Lefzen und Augenlider und eine Halswamme und es gab sie in allen Farben.
Diese Unterschiede in ein und derselben Rasse führten in Europa, wo beide Typen vertreten waren, zu einigen Problemen:
- Oft bevorzugten Formwertrichter einen bestimmten Typ, was zu zahlreichen Streitigkeiten führte.
- Die beiden Typen wurden oft miteinander gekreuzt, sodass ein einheitliches Erscheinungsbild verloren ging.
Da diese Probleme einer Rasse sehr Schaden können wurde am Weltakitakongress am 8.11.1998 in Hamm beschlossen, die beiden Typen in zwei verschiedene Rassen zu trennen.
Beschlossen wurde:
- der japanische Typ bleibt weiter die Rasse Akita Inu
- der amerikanische Typ soll eine neue Rasse werden und einen neuen Namen erhalten
- einen neuen Rassestandard und künftig eine Rasse der FCI – Gruppe 2, Sektion 4 (ohne Arbeitsprüfung) sein
Auf einem Kongress im Rahmen der Welthundeausstellung in Mexiko 1999 wurde der Name „Großer Japanischer Hund“ für die Rasse festgelegt und beschlossen, dass Japan als verantwortliches Land verbleibt. Für die Dauer von fünf Jahren erhält er in Klammer den Zusatz „vormals sogenannter Amerika Akita“.
Seit Sommer 1999 konnten Akitas vom amerikanischen Typ auf Ausstellungen nicht mehr mit Vorzüglich bewertet werden.
Nun musste eine Trennung vorgenommen werden, die auf Grund der zahlreichen Mischtypen nicht einfach war. Diese Trennung wurde von den verschiedenen Klubs, verschieden gehandhabt:
In Dänemark mussten alle Akitas, sowohl japanischen, als auch amerikanischen Typs einem Formwertrichter vorgeführt werden, dieser entschied welcher Rasse der Hund zuzuordnen war. In Österreich wurden nur die Hunde, die aufgrund ihrer Farbe und ihres Körperbaus eindeutig dem amerikanischen Typ entsprachen, der neuen Rasse zugeordnet.
Diese erhalten kostenlos neue Ahnentafeln und dürfen seit 1.1.2000 als Große Japanische Hunde wieder auf Ausstellungserfolge hoffen.
Sowohl in Deutschland, als auch in Österreich ist noch nicht klar, ob ein neuer Verein gegründet wird, der diese neue Rasse betreut, oder ob sie direkt dem nationalen Dachverband unterstehen. In Deutschland gibt es zur Zeit wahrscheinlich nicht genug reinrassige Große Japanische Hunde, die im zuchtfähigen Alter und nicht miteinander verwandt sind, um einen eigenen Zuchtverein innerhalb der VDH zu gründen.
Simone Herrmann ist bekennender Tierfan. Sie wohnt seit Jahren auf einem Bauernhof und kümmert sich leidenschaftlich um unzählige Tiere. Nebenher schreibt sie über diverse Tierthemen für bekannte Onlinemagazine und Tierblogs sowie für uns.