Normalerweise spricht vieles dagegen, sich zu Weihnachten einen Hund anzuschaffen. In Corona-Zeiten ist das anders. Gesundheitliche Aspekte und der Wunsch nach Gesellschaft sind nur zwei Gründe, sich für einen Hund zu Weihnachten zu entscheiden. Wenn grundsätzliche Fragen geklärt sind, kann dabei nichts schief gehen.
Darum sind Hunde in der Corona-Zeit besonders gute Partner
Einsamkeit ist ein Gefühl, das viele Menschen seit der Corona-Krise kennen. Aufgrund von Beschränkungen und Abstandsregeln halten sie sich für lange Zeit im Home-Office oder im begrenzten privaten Umfeld auf. Fehlt es an realen Kontakten, gehen wichtige Reize für den Körper verloren. Das zermürbt auch die Seele. Besonders schlimm ist dieses Gefühl im Corona-Jahr zu Weihnachten, wenn eigentlich Freunde und die Familie zusammen feiern sollten. Ein Hund als Weihnachtsgeschenk kann die Sehnsucht nach Nähe ausgleichen. Wer ihn streichelt, kommt innerhalb weniger Minuten zur Ruhe.
Der Blutdruck sinkt, der Organismus schüttet Glückshormone aus. Schon seit geraumer Zeit wissen Experten, dass Hunde gut für die Psyche sind. Weiterhin spricht für den Hund in Corona-Zeiten, dass der Hundehalter täglich mehrmals mit ihm an die frische Luft gehen muss, unabhängig vom Wetter. Der Körper profitiert, weil er vermehrt Sauerstoff aufnimmt. Die Bewegung hält Sehnen und Muskeln elastisch. Das kommt sämtlichen Gelenken zugute und hält jung. Bevor der Hund angeschafft wird, gibt es einiges zu bedenken.
Kosten abdecken
Künftige Hundehalter interessiert der Anschaffungspreis für den Hund. Dabei handelt es sich aber nur um einen einmaligen Betrag, dessen Höhe von verschiedenen Faktoren abhängt. Als laufende Kosten fallen die Ausstattung, das Futter und die Tierarztkosten an. Wer mit seinem Hund züchten möchte, tritt einem Verein bei, bei dem er Mitgliedsbeiträge zahlt. Zudem beansprucht der Staat Hundesteuer. In vielen Bundesländern benötigt der Hundehalter eine Haftpflichtversicherung für den Hund. Anzuraten ist diese ohnehin, da sie Schäden abdeckt, die bei Dritten durch den Vierbeiner entstehen. Ob eine Hunde-OP- beziehungsweise -krankenversicherung sinnvoll ist, muss jeder Hundehalter selbst entscheiden. Ein Hundejahr kostet im Schnitt 1.000 Euro. Für ein artgerechtes Hundeleben gibt der Hundehalter etwa so viel aus wie für einen Kleinwagen. Wer dieses Geld nicht aufbringen kann, sollte die Anschaffung des Hundes zu Weihnachten kritisch hinterfragen.
Eigentümer fragen
Ein weiterer Punkt, der vor dem Kauf eines Hundes geklärt sein muss, ist die Erlaubnis zur Hundehaltung. Eigenheimbesitzer können selbst entscheiden. Wer zur Miete wohnt, braucht die Erlaubnis vom Vermieter, selbst wenn dieser die Hundehaltung nicht grundsätzlich verbieten darf. Außerdem macht es Sinn, vor dem Einzug des Vierbeiners mit den Nachbarn zu sprechen. Dann können diese sich auf die neue Situation einstellen. Auch wenn der Hund noch so lieb ist, fallen im Treppenhaus künftig ein paar Hundehaare an und wahrscheinlich wird der neue Mitbewohner gelegentlich bellen.
Für die richtige Rasse entscheiden
Unter anderem entscheidet die Rasse, ob Mensch und Hund harmonisch zusammenleben. Zum einen muss das Energielevel etwa im selben Bereich liegen. Eine Englische Bulldogge, die eher zu den Couch-Potatos zählt, ist zum Mitlaufen am Rad nicht zu bewegen. Laufhunde hingegen brauchen regelmäßig ausgiebige Bewegung. Zum anderen sollten die körperlichen Eigenschaften des Vierbeiners den Wünschen des Hundebesitzers nicht entgegenstehen. Einige Rassen wie der Pudel oder der Schnauzer müssen mindestens alle acht Wochen getrimmt oder geschoren werden. Andere haaren sehr stark oder besitzen ein dichtes Unterfell. Letztere benötigen während des Fellwechsels besonders viel Pflege.
Die meisten großen Hunde fühlen sich in kleinen Stadtwohnungen unterfordert.
Das Treppensteigen bekommt kleinen Rassen mit langem Rücken und kurzen Beinen schlecht, es drohen Bandscheibenprobleme. Wer einen Hund bei sich einziehen lassen möchte, informiert sich im Vorfeld über die Bedürfnisse mehrerer Rassen und sucht diejenige aus, die er artgerecht halten kann.
Woher der Hund stammen sollte
Besonders intensiv entwickelt sich die Beziehung zwischen Mensch und Hund, wenn Letzterer als Welpe einzieht. Aber auch erwachsene Hunde können sich in die neue Umgebung integrieren. Sie sollten gut sozialisiert und gesund sein, wenn sie aufgenommen werden. Diese Garantie gibt dem künftigen Hundehalter der seriöse Züchter. Tierheime und Tierschutzvereine sind ebenfalls gute Ansprechpartner, sie geben im Allgemeinen zur Weihnachtszeit jedoch keine Hunde ab. Billigkäufe auf Autobahnrastplätzen oder Angebote von dubiosen Internetseiten sind nicht zu empfehlen. Es handelt sich meist um kranke Tiere von Vermehrern oder Händlern.
Vorbereitungen treffen
Bevor der Hund einzieht, sollte seine Ausstattung angeschafft sein. Dann kann sich der Besitzer ganz auf seinen neuen Liebling konzentrieren. Falls ein Weihnachtsbaum aufgestellt wird, werden Stromkabel für den Hund unerreichbar platziert. Besser ist es auch, wenn der Baum erhöht steht, so dass ihn der Vierbeiner nicht umstoßen kann. Vom Weihnachtsessen bekommt der Hund nichts ab. Die verwendeten Gewürze würden ihm schaden. Das Futter wird so verabreicht, wie er es beim Vorbesitzer erhalten hat. Das Immunsystem des Hundes ist anfangs mit der Umgebungsumstellung genug beschäftigt. Der Hundebesitzer sorgt dafür, dass die neuen Reize das Tier nicht überfordern. Falls zu Silvester Böller erlaubt sind, verzichtet er auf sie. Auf die Geräusche zum Jahreswechsel können Hunde gut verzichten.
Simone Herrmann ist bekennender Tierfan. Sie wohnt seit Jahren auf einem Bauernhof und kümmert sich leidenschaftlich um unzählige Tiere. Nebenher schreibt sie über diverse Tierthemen für bekannte Onlinemagazine und Tierblogs sowie für uns.